Fürden Bauherrn Thomas Kraus hat das Projekt in Amriswil eine besondere Bedeutung, denn er ist in diesem Quartier aufgewachsen und will dazu beitragen, der Dianastrasse wieder neues Leben einzuhauchen. Bei den beiden Gebäuden, die über einer bestehenden Tiefgarage entstehen, handelt es sich um klassischen Wohnungsbau, wie es ihn gegenwärtig in der Schweiz wohl hundertfach gibt. Noch nicht ganz so klassisch ist, dass schon beim Beton auf Nachhaltigkeit gesetzt wird. «In der Baubranche findet in dieser Hinsicht ein Umdenken statt», weiss Michael Krüsi, Verkaufsleiter Ostschweiz der Holcim (Schweiz) AG. «Solaranlagen und Wärmepumpen sind mittlerweile eine Selbstverständlichkeit, und in diese Richtung bewegt sich auch der Einsatz rezyklierter Baustoffe.»
ECOPact+ sorgt für nachhaltige Bauweise
Auf der Baustelle an der Dianastrasse kommt der Recyclingbeton
ECOPact+ von Holcim Schweiz zum Einsatz. Er besteht im Wesentlichen aus drei Elementen: dem ressourcenschonenden Zement
Susteno, der als Zumahlstoff hochwertig aufbereitetes Mischgranulat aus rückgebauten Gebäuden enthält, sowie aus etwa 40 Prozent Primärkies und 60 Prozent rezyklierter Gesteinskörnung aus Beton- und Mischabbruch. Kreislaufwirtschaft, so Michael Krüsi, sei das Gebot der Stunde. «Wurde früher ein altes Haus abgerissen, landeten die Baustoffe auf der Deponie», sagt der Verkaufsleiter. «Heute werden sie sortenrein sortiert, im mineralischen Bereich nach Beton, Ziegel und Mischabbruch.» Diese Baustoffe können wieder genutzt werden. Holcim nimmt sie schweizweit an diversen Standorten entgegen und bereitet sie nassmechanisch oder trocken auf. Das daraus entstandene Granulat ersetzt im Beton 25 bis 100 Prozent des Primärkieses ohne Abstriche bei der Baustoffqualität. Der Recyclingbeton erfüllt sämtliche Normen, wird streng überwacht und verhält sich in der Verarbeitung wie jeder andere Beton auch. «Die Einsatzmöglichkeiten von
ECOPact+ sind damit im Hochbau praktisch unbegrenzt», erklärt Michael Krüsi.
Recycling statt Deponie
Der Einsatz von
ECOPact+ macht sich in Sachen Nachhaltigkeit gleich doppelt bezahlt. Einerseits wird der begrenzte Vorrat an natürlichem Kies massiv geschont, andererseits spart jede Tonne wiederverwendeter Baustoffe knappen Deponieraum. «Für meine Generation reichen die Kiesvorräte natürlich noch», so Krüsi, «aber das sieht künftig ganz anders aus.» Es sei schlicht Unsinn, wertvolle Baustoffe als Abfall zu entsorgen – zumal das Recyclingpotenzial von Gestein nach heutigem Wissensstand noch nicht ausgeschöpft ist. «Bei einem Erneuerungszyklus von Gebäuden von etwa 50 Jahren kann der an der Dianastrasse verbaute Beton für viele weitere Bauwerke wiederverwendet werden», sagt Michael Krüsi.